Entfesselte Bochumer siegen mit 5:1 beim FSV Frankfurt: Hier sind die die Reaktionen

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Der VfL Bochum stürmt mit einem 5:1-Auswärtssieg beim FSV Frankfurt an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga. Zumindest für eine Nacht. Wie verwandelt im Vergleich zur letzten Saison wirkt aktuell die Mannschaft aus dem Ruhrpott. Mit taktischer Disziplin in der Defensive und mit einem schnellen Umschaltspiel durch technisch ansehnlichen Fußball können die Bochumer überzeugen. Zur Halbzeitpause gab es ein schmeichelhaftes 1:1 für die Gastgeber aus Frankfurt-Bornheim. Losilla brachte die überlegenen Gäste mit einem wunderschönen Heber nach knapp einer halben Stunde in Führung, ehe vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff Kapllani den schmeichelhaften Ausgleichstreffer für den FSV erzielen konnte. Im zweiten Abschnitt brachte Gregoritsch nach knapp einer Stunde die Bochumer mit 2:1 in Führung. In der 64. Minute verwandelte Goalgetter Simon Terodde eiskalt zur 3:1-Führung für den VfL, ehe er mit einer starken Einzelleistung zum 4:1 in der 79. Spielminute nachlegen konnte. Für den Schlusspunkt sorgte schließlich in der 84. Spielminute Stanislav Sestak mit einem wunderschönen Heber, der sich im rechten, oberen Toreck zum 5:1-Endstand senken konnte. Die rund 3.000 Bochum-Fans der insgesamt 5.677 Fans im Frankfurter Volksbank-Stadion waren sichtlich erfreut. Wir haben für euch die Stimmen zum Spiel gesammelt.

FSV Frankfurt-Seite:

FSV-Geschäftsführer Sport Uwe Stöver: „Die erste Halbzeit lasse ich mir noch gefallen, aber die zweite Halbzeit war natürlich mit seinen Inhalten ein Stück weit desolat. Wir waren viel zu weit weg von den Leuten, haben die Zweikämpfe nicht aufgenommen, wir haben zugeschaut, wenn der Gegner die Bälle angenommen hat und haben ihn damit ziehen lassen. Das war viel zu einfach. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit so schlecht verkauft wie lange nicht mehr. In erster Linie müssen wir jetzt schauen, dass wir unsere Form finden, dass wir Vorgaben 1:1 umsetzen. Ich kann nicht sagen, dass ich kompakt spielen will und stehe viel zu weit weg von den Leuten. Das sind Dinge, die wir uns als Mannschaft definitiv nicht erlauben können. Wir müssen schauen, dass wir als Einheit funktionieren, dass wir die Tugenden an den Tag legen, die der Fußball nun mal so mit sich bringt. So fahrlässig wie wir heute in der zweiten Halbzeit gespielt haben, werden wir von jedem Gegner bestraft. Das ist Fakt.“

FSV-Cheftrainer Benno Möhlmann: „Wir haben in der ersten Halbzeit unser Spiel nach vorne immer noch nicht mit der nötigen Überzeugung vorgetragen. Das fehlt und das ist letztlich in solchen Spielen, wie heute gegen den VfL Bochum, einfach nötig, dass man da auch zuschlägt. Dass man da das Spiel auch in die richtige Richtung bringt. Dann ist heute leider in der zweiten Halbzeit, nach der 2:1-Führung der Bochumer - die sehr offenherzig zugelassen wurde - einfach etwas passiert, was mit Sicherheit einer Mannschaft, die die Zielsetzung hat, um den Klassenerhalt zu kämpfen, die die Ordnung und Disziplin haben soll, sich in solchen Situation im Spiel zu halten, um dann vielleicht noch den Ausgleich oder vielleicht auch mehr zu machen, nicht passieren darf. Dass die Mannschaft so auseinander fällt, wie wir es gemacht haben, dass die Räume anschließend so groß wurden, dass praktisch jeder Gegenangriff, jeder Konter der Bochumer zur Torchance führt, das darf nicht passieren. Unsere Niederlage, da brauchen wir nicht drum herum reden, war natürlich unterm Strich absolut verdient. In der einen oder anderen Situation hätte auch noch mehr passieren können.“

FSV-Kapitän Manuel Konrad: „Gutes Spiel für Bochum, Katastrophe für uns. Dass wir so den Faden verlieren am Anfang der zweiten Halbzeit, das ist unerklärlich. Jetzt gilt es, den Kopf so schnell wie möglich wieder hoch zu nehmen. Am Mittwoch geht’s weiter gegen Darmstadt. Da müssen wir uns aber ganz ordentlich straffen, sonst haben wir da das gleiche Ergebnis.“

Bochum-Seite:

Peter Neururer (Cheftrainer VfL Bochum 1848):
Ich bin positiv überrascht, wozu meine Mannschaft fähig ist, weil sie kurzfristig aus Fehlern lernen und im richtigen Moment die geforderten Dinge umsetzen kann. Die erste Halbzeit hat gut angefangen, wir hatten nach wenigen Sekunden bereits die erste dicke Chance durch Gregoritsch, die wir leider nicht nutzen konnten. Nach der verdienten Führung haben wir uns allerdings einige Fehler erlaubt und letztlich verdient den 1:1-Ausgleich hinnehmen müssen. Über weite Strecken haben wir uns da nicht so präsentiert, wie wir es uns vorgenommen hatten. Nach dem 2:1 durch Gregoritsch waren wir zurück im Spiel und haben tollen Fußball gespielt, mit schönen Spielzügen bei den Toren. Das Ergebnis stimmt mich mehr als zufrieden, vor allem, weil wir hier mit dem VfL schon ganz andere Stunden erlebt haben. Ich wünsche Benno und dem FSV in den kommenden Monaten viel Glück und alles Gute.

Christian Hochstätter (Sportvorstand VfL Bochum 1848):
Der Sieg war hinten heraus auch in der Höhe verdient. Dabei waren wir mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden, denn wir haben uns nicht so bewegt, wie wir uns das vorgestellt haben. Zudem haben wir ein Gegentor bekommen, das so nicht fallen darf. Aber der Trainer hat die Mannschaft in der Halbzeit richtig gut geweckt, sodass wir das Spiel wieder in die richtige Richtung lenken konnten. Insgesamt war es aber auch ein Spiel, das du hier gewinnen musstest.

Michael Gregoritsch (VfL Bochum 1848):
Ich war nach meinem Tor schon sehr erleichtert, endlich ist der Knoten geplatzt. Den Ball habe ich auch super getroffen, das 2:1 war für uns ein wichtiger Schritt zum Sieg. Nach meiner Auswechslung hat die Mannschaft den Job dann super erledigt. Der Trainer hat mir vorher Mut zugesprochen und es freut mich, so viel Vertrauen genießen zu dürfen. Unser nächstes Ziel muss lauten, unseren großartigen Fans auch zu Hause einen Sieg zu schenken.

Anthony Losilla (VfL Bochum 1848):
Ich habe lange nicht mehr getroffen, es war ein schönes Tor. Vor allem bin ich aber zufrieden, weil wir mit diesem Sieg einen großen Schritt geschafft haben. Wir bleiben oben dran, das ist sehr wichtig für uns.

Simon Terodde (VfL Bochum 1848):
Natürlich läuft es für mich im Moment sehr gut, aber das wichtigste ist der Erfolg mit der Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir ein blödes Gegentor bekommen, das Tor von Gregoritsch aber war der erhoffte Dosenöffner. Die Fans haben ab der 60. Minute eine schöne Party gefeiert. Jetzt müssen wir versuchen, am Donnerstag auch mal zu Hause einen Sieg zu holen. Drei Auswärtssiege sind toll, aber jetzt wird es einfach mal Zeit für den ersten Heimerfolg.